Purpose und Bestimmung klingen erst einmal ziemlich „groß“.
Beängstigend groß auf den ersten Blick… Aber das ist auf den zweiten Blick eigentlich gar nicht richtig. Denn es gibt ja auch viele kleine Themen für die man sich begeistert, wo man etwas erreichen will.
In unserem Leben haben wir oft mehrere Bestimmungen, die sich im Laufe der Zeit entwickeln und verändern können. Es ist wichtig zu erkennen, dass unser Purpose nicht statisch ist, sondern sich anpassen kann, je nachdem, wie wir wachsen und neue Erfahrungen machen. Es ist also möglich, dass wir verschiedene Lebensphasen durchlaufen, in denen wir unterschiedliche Ziele und Bestimmungen haben.
Um das Thema für mich anzugehen, musste ich mich selbst erst einmal fragen:
Wie finde ich meinen Purpose eigentlich?
Der erste Schritt, um unseren „aktuellen“ Purpose zu finden, besteht darin, die Dinge zu identifizieren, die uns wirklich bewegen und inspirieren. Wir sollten uns fragen, was wir in allen Lebensbereichen verändern, anstoßen und bewirken möchten. Es kann hilfreich sein, darüber nachzudenken, welche Themen uns leidenschaftlich interessieren und welche Probleme wir gerne lösen würden.
Ein weiterer Weg, um seinen Purpose zu entdecken, besteht darin, Interessen zu folgen und neue Erfahrungen zu machen. Indem wir uns auf neue Dinge einlassen und unsere Sinne herausfordern, erweitern wir unseren Horizont und können besser herausfinden, was uns wirklich erfüllt.
Für mich war relativ schnell klar – ich habe (momentan) nicht den EINEN GROßEN PURPOSE.
Kann ich meinen Purpose auch mal hinterfragen?
Mit anderen Menschen in Verbindung treten, die ähnliche Interessen und Ziele haben empfinde ich auch super hilfreich um meinen Purpose immer mal wieder zu hinterfragen. Durch den Austausch mit Gleichgesinnten können wir uns gegenseitig inspirieren, unterstützen und voneinander lernen.
Ich habe sie gefunden – meine Bestimmungen
Meinen beruflichen Purpose habe ich gefunden, indem ich mich auf meine Leidenschaften konzentriert habe. Ich habe -vor gar nicht allzu langer Zeit – ein Business aufgebaut, das Frauen in der Lebensmitte dabei unterstützt, mit einem professionellen Online-Auftritt sichtbar zu werden.
Mein Ziel ist es, ihre Ideen und Produkte in die Welt zu tragen und ihnen zu helfen, aus der Hobby-Anmutung herauszutreten und sich mit ästhetischem Webdesign zu präsentieren.
Das Thema Fotografie, Design, Webdesign, Bildredaktion und auch Marketing begleitet mich nun schon viele Jahre. Ich war (und bin) auf etlichen Fortbildungen und habe, immer mit Freude, mir nach und nach ein ziemlich umfangreiches Wissen zu diesen Bereichen aufgebaut. Das zeigt mir, dass mein Beruf auf alle Fälle ein Teil meines Purpose ist.
Auch die Personal Brand Fotografie gibt mir einen Sinn. Ich kann Menschen dazu inspirieren, sich selbstbewusst auf Fotos zu zeigen. Es ist eine erfüllende Erfahrung zu sehen, wie sich die Fotografierten plötzlich in ihrer eigenen Haut wohl fühlen und ihr Lebensgefühl dadurch gesteigert wird.
Ich möchte außerdem privat wie beruflich ein Vorbild sein, insbesondere für Frauen, die in der Lebensmitte neue Wege gehen möchten. Ich möchte ihnen zeigen, dass es nie zu spät ist, ihre Leidenschaften zu verfolgen und ihren Purpose im Leben zu finden.
Darüber hinaus setze ich mich privat für den Tierschutz ein und möchte auf die Missstände in der Massentierhaltung aufmerksam machen. Mein Ziel ist es, meine Mitmenschen für diese Themen zu sensibilisieren und Verständnis zu schaffen.
Ein weiterer persönlicher Purpose geht definitiv über meinen Geldbeutel hinaus. Es ist mein Engagement für die spanischen Hunde der Rasse Galgo Espaniol. Diese Hunde sind in Spanien vom Tierschutzgesetz ausgegrenzt und werden teilweise schwer misshandelt.
Anstatt nur tatenlos zuzusehen, habe ich beschlossen, etwas zu tun. Jeder Schritt, den ich gehe, jede Spende, die ich gebe oder sammle, und jedes Bewusstsein, das ich schaffe, macht einen Unterschied.
Der verlorene Purpose
Eine weitere Frage die ich mir gestellt habe war, welcher Purpose ist mir abhanden gekommen? Was wollte ich früher werden oder erreichen? Was ist aus diesem Traum geworden? Wie denke ich heute darüber?
Diese Frage kann ich relativ leicht beantworten.
Im Laufe meiner Jugend hegte ich eine brennende Leidenschaft: die Arbeit mit Pferden. Doch es war weit mehr als nur ein flüchtiger Wunsch, es war eine tief verwurzelte Sehnsucht, ein unsichtbares Band, das mich mit diesen besonderen Tieren verband.
Erst im Alter von 30 Jahren absolvierte ich dann eine Ausbildung zur Trainerin. Und fand schließlich eine Anstellung als Reitlehrerin in einem Reitverein. Doch in den Wintermonaten wurde ich ständig von Krankheiten geplagt, und ich musste einsehen, dass dieser Beruf eine robuste Gesundheit erfordert.
Trotzdem ließ ich mich nicht entmutigen. Neben meinen eigenen Pferden und meiner Teilnahme an Dressur-Turnieren ergatterte ich einige Jahre später eine Aushilfsstelle als Bereiterin bei einem erstklassigen Ausbilder. Doch nach kurzer Zeit plagten mich massive Rückenprobleme. Nach 6 Monaten traf ich die Entscheidung, nicht hauptberuflich im Pferdebereich tätig zu sein.
Dabei war meine Gesundheit allerdings nicht der ausschlaggebende Grund. Vielmehr hatte ich das Gefühl, dass der rein berufliche Umgang mit Pferden nicht immer mit meinen Werten übereinstimmt.
Ich habe es nie bereut, meine Pferdeleidenschaft auf meine Freizeit zu beschränken und sie dort in vollen Zügen zu genießen. Denn selbst wenn ich meinen Traum nicht als Beruf auslebe, so bleibt doch die tiefe Erfüllung, die mir diese wunderbaren Tiere schenken.
Der Purpose jedes Menschen ist definitiv einzigartig. Es geht nicht darum, die Welt zu verändern, sondern darum, sich selbst treu zu bleiben und glücklich und zufrieden zu sein.
Diesen – eher kleinen, aber sehr offenen Blogartikel habe ich geschrieben im Rahmen einer Block Challenge von Judith Peters. Einige Hundert Teilnehmerinnen haben hier mitgemacht und ich muss sagen, die Ergebnisse sind interessant, erstaunlich, inspirierend. Wenn du mehr darüber lesen möchtest, dann log dich hier auf Judiths Seite ein, dort findest du ihren eigenen (mitreißenden) Purpose-Blogartikel und die Links zu den Artikeln der anderen Teilnehmerinnen.
Toller Artikel! Das Interesse am Tierschutz haben wir gemeinsam!
💛